Das war die Aktionswoche 2023

Vom 15. bis 23. September 2023 fand in diesem Jahr wieder die Aktionswoche Weltoffenes Werder statt. Mit einem vielseitigen Programm haben wir gemeinsam mit vielen Menschen aus Werder Impulse gesetzt für eine weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft.

Planungsworkshop

Den Anfang machte im Frühjahr unser Planungsworkshop mit rund 30 Teilnehmenden aus Schulen, Kultureinrichtungen, Sportverbänden, Parteien und engagierten Einzelpersonen. Dabei sind zahlreiche Ideen und Anregungen für die Aktionswoche entstanden, von denen wir viele auch umsetzen konnten.

Vielfalt schmeckt – Ein kulinarisches Fest im Haus am See

Zum Auftakt der Aktionswoche lud am 15. September das Jugend- und Familienzentrum „Haus am See“  zu einer kulinarischen Weltreise ein. Rund 200 Menschen waren gekommen und nahmen an den vielfältigen Angeboten wie T-Shirts bemalen, basteln, Kinderspielen, Mitmach-Chor uvm. teil. Die Gäste brachten Speisen aus ihren Regionen mit und es wurde gemeinsam gekocht, gegessen, gespielt und geredet. Für Werder sehr besonders war dabei die große Vielfalt an Menschen verschiedener Herkünfte und Hintergründe, die gemeinsam das Fest zu einem wichtigen Austauschort interkultureller Erfahrungen, Dialog und Verbundenheit werden ließ.

Familiengottesdienst „Gottes Welt ist bunt!“

Die Evangelische Heilig-Geist-Kirchengemeinde hatte anlässlich der Aktionswoche einen Familiengottestdienst zum Thema „Gottes Welt ist bunt!“ veranstaltet. Der Gottesdienst hatte die Vielfalt auf der Welt und in unserer Gesellschaft zum Thema und gestaltete damit ein Angebot für Kinder und Familien, das gut besucht wurde.

Konzert: „Missa Criolla“ und Ausstellung „Herzkampf“

Ebenfalls durch die Ev. Kirchengemeinde organisiert wurde das Konzert „Missa Criolla“.
Die Misa Criolla ist eine Messkomposition mit lateinamerikanischen Musikformen und Rhythmen des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez und gilt als das bedeutendste Werk argentinischer Sakralmusik.
Rund 200 Besucher*innen lauschten der Musik der Musiker*innen aus Lateinamerika sowie aus Berlin und Werder.

Im Rahmen des Konzerts wurde auch die Ausstellung „Herzkampf“ eröffnet. Die Ausstellung des Fotografen Martin Neuhof porträtiert Menschen, die sich mit Herz und Seele für soziale und politische Themen einsetzen. Egal ob im Verein aktiv, Politiker*innen, Musiker*innen oder engagierter Einzelkämpfer*innen. Daraus entstanden ist einer Wanderausstellung mit mittlerweile über 70 Porträts und Geschichten von Menschen, die sich gegen Rassismus, Homophobie und für eine gerechtere Welt einsetzen. Vielseitig, kreativ, oft Laut und bunt.
Mit der Ausstellung will der Fotograf Mut machen und zeigen: Niemand ist allein, jede und jeder kann etwas tun. Dieser Botschaft schließen wir uns an und haben uns daher entschieden, die Ausstellung im Rahmen der Aktionswoche in der Heilig-Geist-Kirche in Werder zu zeigen.
Eigens für die Ausstellung sind dafür auch Porträts von zwei Frauen aus Werder entstanden, die sich insbesondere für die Rechte von Geflüchteten einsetzen.

Film: This Rain will never stop

Am 18. September haben wir in Kooperation mit dem Scala Kulturpalast den Film „This Rain will never stop“ gezeigt. Er nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine bildgewaltige Reise durch den endlosen Kreislauf von Krieg und Frieden in der Menschheit. Der 20-jährige Andriy Suleyman wird, vom syrischen Bürgerkrieg bis hin zum Krieg in der Ukraine, bei seinem Versuch begleitet, eine nachhaltige Zukunft zu sichern und gleichzeitig den menschlichen Tribut für bewaffnete Konflikte zu zahlen.
Ein brandaktuelles Thema also, das viele der Themen verbindet, die auch uns als Aktionsbündnis bewegen.
Leider hat die Übertragung des Filmes aus technisches Gründen nicht sehr gut funktioniert, weshalb der Film leider nicht seine ganze Intensität entfalten konnte.

Pizza & Punk – Konzert mit Veto und Paul Geigerzähler

Im Rahmen der Aktionswoche fand auch ein Konzert von Paul Geigerzähler (Berlin) und Veto (Werder/Berlin) statt. Im Rahmen eines schönen Open-Air Formats kamen rund 150 Menschen zusammen, um den anregenden Liedern der beiden Gruppen zu lauschen und einen Abend mit Subkultur in netter Atmosphäre am Ufer der Havel zu verbringen.

Interreligiöser Dialog – Wie stehen die Religionen zur natürlichen Umwelt?

Der Treffpunkt Werder lud im Rahmen der Aktionswoche zu einem interreligiösen Dialog ein, der sich insbesondere mit  dem Naturverhältnis im Christentum und in anderen Religionen beschäftigte. Etwa 20 Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen ebenso wie Menschen ohne Konfession kamen hier zusammen, lernten sich kennen, tauschten sich aus und lernten Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennen.

Theaterworkshop „Ich habe einen Traum“

Beim Theaterworkshop unter dem Titel „Ich habe einen Traum“ nahmen 17 Kinder und junge Erwachsene mit unterschiedlichen Hintergründen teil und gingen spielerisch, kreativ und mit verschiedenen theaterpädagogischen Übungen der Frage auf den Grund: Wer bin ich und wer bist du? Und was wünschen wir uns für Werder, damit wir hier gut leben können?
An den zwei Workshop-Nachmittagen erarbeitete die Gruppe dabei eine kleine Präsentation, die beim Festival zum Abschluss der Aktionswoche auf der Bühne präsentiert wurde.

„Wir gehen auf Sendung!“ – Theaterspielen ausprobieren.

Ebenfalls mit theaterpädagogischen Methoden richtete sich der Workshop „Wir gehen auf Sendung“ an Mädchen und Frauen aus der Gemeinschaftsunterunterkunft für geflüchtete Menschen in Werder, um das Theaterspielen kennenzulernen und auszuprobieren.

Straßenfußball für Toleranz

Zusammen mit der Landessportjugend Brandenburg fand im Rahmen der Aktionswoche und des Festival Weltoffenes Werder erstmals das Straßenfußballturnier für Toleranz statt. 2 Fußballcourts verwandelten den Marktplatz in Werder für den Tag in eine Sportarena und begeisterten viele – insbesondere junge – Menschen. Insgesamt 21 Teams mit 80 Spielerinnen und Spielern unterschiedlicher Altersgruppen nahmen am Turnier teil. Die Stimmung war sehr gut und viele Menschen feuerten die Teams begeistert beim Kicken zu.
Das Besondere am Straßenfußball? Gespielt wird auf  Straßenfußballcourts in Teams 3 vs. 3. Neben der sportlichen Wertung gibt es eine zusätzliche Fairplay-Wertung. Über die Regeln für das Spiel entscheiden die Teams vor Spielbeginn gemeinsam. Es gibt beim Straßenfußball keine Schiedsrichter, sondern die Teams sind angehalten, gemeinschaftlich zu entscheiden. Das Spiel ist offen für alle mit und ohne Vorerfahrung im Fußballspielen. Fairplay und Miteinander zählen hier mehr als Tore!

Festival Weltoffenes Werder

Zum Abschluss der Aktionswoche fand wieder das  „Festival für ein Weltoffenes Werder” auf dem Marktplatz statt. Mit einem bunten Programm lokaler Akteure auf der Bühne, zahlreichen Informations- und Mitmachständen, Kinderprogramm und kulinarischem aus der Region und aller Welt bot der Marktplatz für die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Angebot.

Auf der Bühne präsentierten sich am Nachmittag unter anderem die Kinder und Jugendliche aus dem Theaterworkshop „Ich habe einen Traum“, die Sing- und Tanz-AG Carl-von-Ossietzky Oberschule und die Pirates Cheerleader aus Werder.
Zudem präsentierten sich zahlreiche Initiativen auf der Bühne, die sich in Werder und im Land Brandenburg gegen Rassismus und Diskriminierung und für die Rechte von Geflüchteten, für Demokratie, Solidarität und Zusammenhalt und für eine lebendige Stadtgesellschaft einsetzen.
Musikalische Beiträge aus Werder gab es zudem von den Singer-Songwritern Luise Neubig und Thilo Klemm, dem Chor Voices of Werder und der Folk-Band Windbroke.
Als musikalisches Highlight begeisterte am Abend Banda Comunale aus Dresden mit ihrer mitreißenden Brass- und Weltmusik das Publikum.

Neben dem Bühnenprogramm und den zahlreichen Info- und Mitmachständen fand parallel das Straßenfußballturnier für Toleranz statt, bei dem Kinder und Jugendliche nicht nur Bälle kickten und Tore schossen, sondern zugleich auch Fairplay und ein friedliches und freundliches Miteinander trainierten.

Moderiert wurde das Programm von dem Musiker und TV-Moderator Matondo Castlo, der auf der Bühne auch einige seiner Songs präsentierte.

Mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern war das Festival äußerst gut besucht.
Gemeinsam haben wir gezeigt: In Werder ist kein Platz für Rassismus und rechte Hetze. Wir stehen zusammen für Demokratie, Solidarität und unsere offene Gesellschaft!

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